LEBENSGESCHICHTEN und ANSICHTEN
eines Christen

Der tiefe Fall Fouquets



Nicolas Fouquet
(1614-1680) war Regierungschef König Ludwigs XIV und ein ausgesprochen reicher Mann, zum Teil durch Heirat aber auch zwielichtige Machenschaften im Amt erworben. Andererseits ein zu mächtiger Mann, um ihn offen zur Rechenschaft ziehen zu können.

Am 17. August 1661 gab er auf seinem Märchenschloss in Vaux-de-Vicomte ein großes Fest, zu dem auch Ludwig XIV eingeladen war. Es soll das rauschendste Fest des 17. Jahrhunderts gewesen sein, von einer Prunk- und Prachtentfaltung, die Ludwig wohl vor Neid hatte erblassen lassen. Er sagte aber nichts, sah sich die Uraufführung von Molieres Komödie "Tartuffe" an, und ließ Fouquet seinen großen Moment.

Drei Wochen nach dem Besuch in Vaux-le-Vicomte wurde Fouquet auf Geheiß des Königs verhaftet. Nach einem dreijährigen Prozess sollte er in die Verbannung geschickt werden, Ludwig änderte das Urteil aber in lebenslange Haft um. Die Besitztümer Fouquets wurden  beschlagnahmt, vieles rüber ins Königsschloss nach Versailles gebracht. Das ließ Ludwig nun nach dem Muster des Schlosses zu Vaux in  noch fantastischeres Märchenschloss umbauen.

Für Fouquet hatte es sich die Zurschaustellung seines Reichtums nicht gelohnt, sondern möglicherweise seinen Untergang eingeleitet. So wie Voltaire gesagt haben soll: „Um 6 Uhr abends, zu Beginn des Festes, war Fouquet ein König, am Ende gegen 2 Uhr morgens ein ruinierter Mann!“
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