Hapes Pilgerreise nach Santiago!

Als ich vor etwa zwei Wochen Hape Kerkelings Buch „Ich bin dann mal weg“ aus dem Bücherschrank fischte, hatte ich keineswegs das Gefühl nun eine besonderen Griff getätigt zu haben. Ich fand ihn bis dato ehrlich gesagt nicht sonderlich „witzig“ und den „Hipe“ um ihn schwer nachvollziehbar. Aber das Thema, seine Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg, fand ich interessant.

Nachdem ich nun das Buch gelesen habe, muss ich wohl einige meiner Vorurteile ändern. Der Mann hat wirklich Humor, echten Mutterwitz, und ist zudem ein brillianter Schriftsteller. Er hat ein von der ersten bis letzten Seite spannendes Buch zustande gebracht, und auch das Design und die Illustrierung sind sehr ansprechend. Aber mehr als das, er hatte wirklich auch etwas zu sagen.

Er macht sich mit zwei Fragen auf den Pilgerweg: „Gibt es Gott? Wer bin ich selber?“ Und irgendwie wird schnell klar, dass diese beiden Fragen möglicherweise zusammenhängen. Zum Glück für spätere Leser begann er vom ersten Tage an diszipliniert Tagebuch zu führen.

Was dann folgt, ist faszinierender „Weg der Leiden und Freuden“, aber auch der unwahrscheinlichsten Begebenheiten und Zufälle. Letzteres erscheint als ein so dicht „gestricktes“ Netz, dass ich mich irgendwann gefragt habe, ob das wirklich Alles so passiert ist oder nicht doch Einiges „hinzu gedichtet“ wurde.

Aber selbst wenn nur die Hälfte „authentisch“ sein sollte, könnte man sich nicht dem übermächtigen Eindruck entziehen, dass da im Hintergrund jemand anderes Regie geführt hat. Ob Gott, der Apostel Santiago oder jemand oder etwas ganz Anderes lasse ich mal dahingestellt.

Die Botschaft ist eine mehr als Eindeutige: „Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als wir so denken!“ (Shakespeare) Eine gute Botschaft für eine oft ach so aufgeklärten und modernen Welt, die das Vorhandensein des Übernatürlichen so gerne „leugnet“.